Selbsterfahrung

Atemfeedback als Selbsterfahrung

Wissenschaftliche Studien haben immer wieder gezeigt, dass die Rückmeldung der eigenen Atmung die sinnvollste Art ist, eine Gesamtentspannung zu erlernen. Das Feedback unserer Atmung stellt gleichsam ein passives Erlernen dar:

Atmung wahrnehmen und zulassen.

Durch regelmäßige Atemfeedbackübungen wird eine psychosomatische Harmonie entwickelt, die sich auch an anderen verbesserten Wahrnehmungen nachweisen lässt. So wurde der generalisierte Entspannungseffekt u.a. gut bei chronischen Schmerzpatienten nachgewiesen. (kontrollierte Studien sind nachzulesen in: „Das Respiratorische Feedback nach Leuner“ (Gerhard S. Barolin als Hg.)

Wann ist Atemfeedback einsetzbar?

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal betonen, dass im Krankheitsfall unbedingt ein Arzt aufgesucht werden muss! Auch sollte zuvor, wie auch vor Anwendung anderer Tiefenentspannugstechniken eine medizinische Generaluntersuchung erfolgen.

Atemfeedbackübungen als Selbsthilfe sind für diejenigen geeignet, die einen Ausgleich für ihren gestressten Arbeitsplatz, für Überforderung oder einfach einen Weg zu sich selbst suchen.

Die Mittagszeit oder der frühe Abend versprechen als Übungszeit den besten Erfolg.

Die Übungen mit dem Gerät sollten mindestens 3x wöchentlich, am besten aber täglich 30 Minuten durchgeführt werden.

Nach etwa drei bis vier Sitzungen von etwa 30 Minuten Dauer tritt die gewünschte Tiefenentspannung ein. Es ist ein angenehmes „Dösen“ im Wachzustand , verbunden mit dem Zulassen aufsteigender positiver Einstellungen, der so genannte hypnoide Zustand.

Durchführung des Atemfeedbacks

Machen Sie sich vor dem Gebrauch des Gerätes über die Bedienungsanleitung vertraut. Prüfen Sie ausgiebig (mind. jeweils 5 Minuten) ob Sie das Signal beim Ausatmen, beim Einatmen oder beim Aus- und Einatmen als stimmiger empfinden. Das Feedbackgerät registriert über den Sensor den Atemrhythmus und gibt das Signal optisch über Lampen in der Brille durch die geschlossenen Augen im Atemrhythmus und akustisch durch das eingestellte Signal über Kopfhörer an den Übenden zurück. Sie brauchen nichts weiter zu tun, als sich dem langsam ruhiger werdenden Rhythmus der Atmung hinzugeben.

Vor der ersten Übung beachten Sie bitte folgende Punkte:
Beginnen Sie die Übung nicht abgehetzt oder unruhig.
Schalten Sie alle möglichen Störquellen, wie Telefon und dergleichen ab.
Legen Sie sich so bequem wie möglich zur Übung hin und lockern Sie einengende Kleidungsstücke.
Achten Sie darauf, dass Sie mit einer leichten Decke zugedeckt sind.
Beim Anlegen des Sensors mit dem Klettgürtel achten Sie darauf, dass Sie unbedingt den Sensor –Check durchführen, denn nur dann arbeitet das Gerät optimal.
Stellen Sie Licht- und Tonreize so ein, dass sie gut wahrnehmbar sind, aber nicht stören.
Halten Sie während der Übung die Augen stets geschlossen.
Geben Sie sich dem Rhythmus von Licht und Ton passiv hin, ohne sich darauf zu konzentrieren. Tun Sie so, als ob Sie schlafen möchten.
Versuchen Sie nicht, irgend etwas „machen zu wollen“ oder in einem bestimmten Atemrhythmus zu atmen.
Geben Sie sich dem natürlichen Rhythmus Ihres Atmens passiv hin.
Wenn Sie vorübergehend das Gefühl haben, Sie könnten einschlafen, lassen Sie auch das zu. Allmählich pendelt sich ein Zustand an der Schwelle zum Schlaf ein, an der die tiefste Entspannung liegt. Sie werden diesen angenehmen Zustand nur dann erleben und genießen können, wenn Sie sich nicht dagegen wehren, sondern ihn zulassen.
Nach Beendigung der Sitzung bleiben Sie bitte noch liegen und lassen die Wirkung langsam abklingen.
Nach jeder Übung ist ein Zurücknehmen erforderlich, um wieder in den normalen Wachzustand zu kommen. Das bedeutet: Arme beugen und strecken, tief ein- und ausatmen, Augen auf.